Der Zug ins Ungewisse
„Bis zu diesem Moment konnte ich an nichts denken, meine Konzentration galt nur den Geräuschen des abfahrenden Zuges. Möglicherweise hatte ich den Namen Allahs eine Million Mal erwähnt. Möglicherweise hatte ich eine Million Mal Kerbela angefleht. Ehrfürchtig rezitierte ich die Verse vom Koran auswendig: „Mein Gott! Ich habe mich dir anvertraut, ich stecke in Schwierigkeiten.“ Ich sprach aus, was immer mir in den Sinn kam, ich flehte Gott an. Der Zug setzte sich langsam in Bewegung, der immer schneller wurde. Fünf Minuten vergingen, dann öffnete sich die Tür. Auf Arabisch schrien sie: „Huna polis, huna polis.“ Dabei klopften sie an die Bettkante.Bruder Hasan versuchte mir Angst zu machen. Aber ich wusste sofort, dass er es war, denn ich erkannte ihn an dem arabischen Dialekt seiner türkischen Aussprache. Dieses Mal begann er auf Arabisch zu brüllen: „Yallah yallah inzilo.“ Es bedeutete so viel wie: „Wir haben dich erwischt.“ Er schlug die Decke zurück, sah mich an, dann fragte er: „Was ist los mit dir, bist du tot?“ Jedoch war ich so verschwitzt, dass ich antwortete: „Gib mir ein Glas Wasser.“ Sofort brachte er mir eins, welches ich austrank. Plötzlich war mein Verlangen nach Wasser lassen verschwunden. Mein ganzer Körper war nass. „Du Glücklicher, wir sind auf dem syrischen Territorium. Kein Grund mehr zur Sorge ...“, beruhigte er mich. Dieses Werk wurde unter Verwendung der Memoiren von Ganim Authman geschrieben und mit seiner Erlaubnis veröffentlicht.
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